Was kann man im Februar unternehmen, wenn es in der Schweiz kalt und regnerisch ist? Ich kam gerade von einer Woche Tourenlager mit viel Wind, schlechtem Wetter, -10°C und wenig gutem Tiefschnee zurück und hatte grosse Lust auf Frühling. Also packte ich recht spontan mein Rennrad ins Büssli und machte mich auf den Weg in den Süden. Mein Ziel war die Toskana.
Ein spannendes Hörbuch und 7h Autofahrt später kam ich bei Gewitter und Regen in Florenz an und quartierte mich auf dem Stadtcamping ein.
Florenz
Insgesamt hat mich die Toskanische Hauptstadt nicht begeistert. In den Strassen wimmelte es trotz schlechtem Wetter und Nebensaison nur so von Touristengruppen und die Stadt wirkte leblos. Ich schlenderte daher etwas abseits der Touristenströme durch die Strassen und fand so doch einige schöne Ecken. Den Duomo und die Ponte Vecchio betrachtete ich mit sicherem Abstand vom Piazzale Michelangelo aus, wenn auch ohne erwünschten Sonnenuntergang.
Colline del Chianti
Ich startete mein Hörbuch erneut und machte mich auf, die Weinregion des Chianti Classico zu erkunden. Bereits wenige Minuten ausserhalb von Florenz entdeckte ich die erste, für die Toskana so typische Zypressenallee, die ich natürlich gleich Fotografieren musste.
In dieser Jahreszeit sind die Weinberge noch braun und die die meisten Döfer der Region leider ziemlich ausgestorben. Die lebensfrohe Art der Italiener mit den vielen Cafés und Gelaterias fehlte mir daher etwas. Ich muss wohl in einer anderen Jahreszeit noch mal wiederkommen.
Immerhin hatte ich alle Fotospots für mich alleine und dank dem Büssli an den schönsten Orten auch gleich einen frischen Cappuccino zum geniessen.
Region um San Quirico d’Orcia
Am Besten gefallen auf meiner Reise hat mir die Region im Süden der Toskana mit den Kleinstädten Montepulciano, Pienza und San Quirico d’Orcia. So stellte ich mir die Toskana vor. Eine Hügellandschaft mit Zypressen und Villa soweit das Auge reicht. Die Dörfer mit einer wunderschönen Aussicht von der Stadtmauer, im Innern verwinkelt und mit einer gemütlichen Piazza zum Verweilen.
Übernachtet habe ich auf dem Agriturismo Podere Dell’albergo bei Carla und Luciano inmitten von Weinreben. Definitiv einer meiner schönsten Stellplätze bisher. Von dort aus erkundigte ich die Region per Rennrad. Die Hügellandschaft habe ich wohl bei der Planung etwas unterschätz, es hat sich jedoch jeder Höhenmeter gelohnt. In Pienza angekommen gönnte ich mir dann in einer Panineria Panino und Café.
Zum Tagesabschluss setzte ich mich bei einer Zypressen-Allee hin, genoss die letzten Sonnenstrahlen und einen ultrakitschigen Sonnenuntergang.
Siena
Um wieder etwas in die Zivilisation zu kommen entschied ich mich, Siena anzuschauen. Und ich verliebte mich sofort. Die Stadt lebt, und zwar nicht nur von den Touristenmassen. Ich hätte ewig durch die charmanten, verwinkelten Gässchen schlendern können. Den weiss-schwarzen Marmor-Dom von Siena fand ich auch ziemlich eindrücklich und auf dem dazugehörigen Museum hat man einen wunderbaren Blick über ganz Siena.
Am Mittag kaufte ich mir eine Pizza und setzte mich auf die Piazza del Campo, den Café gönnte ich mir auf dem Balkon des Café Key Largo, mit Aussicht über die gesamte Piazza.
San Gimignano
Auf dem Weg zu meinem nächsten Ziel, Lucca, schaute ich noch kurz in Städtchen San Gimignano vorbei. Es ist bekannt für seine vielen Türme, und für das Beste Gelato der Welt. Das konnte ich mir nicht entgehen lassen =)


Lucca
Den letzten Tag meiner Reise verbrachte ich in Lucca. Dank der Besitzerin meines Stellplatzes im Hinterhof einer Autowerkstatt, verbrachte ich fast den ganzen Morgen in einem typischen italienischen Café und beobachtete die Menschen. Das Lokal war immer voll, die Vitrinen wurden alle 5 Minuten mit neuem süssen und salzigen Gebäck aufgefüllt und es herrschte ein reger Betrieb. Als ich mich satt gesehen habe, machte ich mich mit meinem Rennrad auf den Weg Lucca auf der Stadtmauer zu umrunden und zu erkunden.







Meine Reiseroute

































































