Zum Inhalt springen

Vom Simplonpass aufs Jegihorn

Von der Sommerhitze in die kühlen Berge flüchten, das war unser Plan. Mit einem Chääsbräätel stimmten wir uns auf dem Simplonpass darauf ein und dann gings los auf dem Alpenpässeweg, den Sonnenhang hinauf zum Bistinepass und weiter entlang dem Nanztal. Von der kühlen Bergluft war leider nicht viel zu spüren, dafür umso mehr vom schweren Rucksack, befüllt mit Biwakausrüstung, Fotoausrüstung, Klettermaterial und Essen. Wer sich nicht entscheiden kann was machen muss halt schleppen.

Nicht ganz so schnell wie die Gämse, kämpften wir uns durch die Hitze zu unserem Biwakplaz, wo endlich eine Abkühlung wartete. Nach Wallisserbrot, Ei, Humus und Gurke genossen wir gestärkt die letzten Sonnenstrahlen und die Ruhe.

Unser Biwak war schnell aufgebaut, die Nacht warm und der Himmel gefüllt mit tausenden Sternen, Satelliten, Flugzeugen und Sternschnuppen.

Um 5:20Uhr läutete der Wecker. Auch diesmal war das Aufstehen für mich ein kleiner Kampf. Die Stirnlampe umgeschnallt, machten wir uns dann rasch, und noch ohne Kaffee, an den Aufstieg zum Ochsehorn. Bald schon verfärbte sich der Horizont orange, wodurch einige das Tempo verschärften, um ja den Gipfel rechtzeitig zu erreichen. Ihnen entging dafür die am Horizont stehende Gämse, welche ebenfalls zum Sonnenaufgang auf den Gipfel gekommen war. Alle waren wir rechtzeitig oben und genossen das Walliser Panorama.

Zurück beim Biwakplatz gabs erstmal Frühstück mit Kaffee und Porridge. Dann liefen wir via Findletälli hoch und auf der anderen Seite steil runter nach Gspon. Je tiefer wir kamen, desto wärmer wurde es, das Warten an der Bushaltstelle in Stalden war eine Tortur, die Klimaanlage im Bus eine Wohltat. Der letzte Aufstieg in die Weissmieshütte wurde dann mit einem Apfelstrudel, Panaché und einem etwas kühlenden Wind belohnt. Am nächsten Tag bestiegen wir das Jegihorn via Südgrad. Eine schöne Mehrseillängentour ohne grosse Schwierigkeiten und dafür mit beeindruckender Aussicht auf einige 4000er.